Freitag, 24. Oktober 2008

Der Berg ruft

Herbstferien in Brandenburg, das hieß Urlaub auf dem Bauernhof. Da ich mich um die Buchung kümmern sollte, habe ich einen Hof im Harz gesucht um dann ganz nebenbei meine erste Rennrad-Tour durch die Berge starten zu können. Nachdem für den Donnerstag trockenes Wetter angesagt war, schwang ich mich gut eingepackt auf mein Rad und fuhr von Bartolfelde Richtung Hochharz. Noch vor Bad Lauterberg ging es erstmal den Butterberg hoch (375m).
Von der Steigung her ein Anstieg der Marke Grunewaldturn, nur halt doppelt so lang. Dann schön mit 60 Sachen nach Bad Lauterberg gekachelt. Kurz durch den Ort, dann links ab Richtung Sankt Andreasberg. Die Geschwindigkeit sank auf 25 km/h. Die Ursache fiel mir aber erst auf dem Rückweg auf. Auch hier ging es schon ganz leicht bergauf. Im Örtchen Silberhütte dann rechts ab und nun ging der Spaß richtig los. In leichten Serpentinen ging es hier mit ordentlicher Steigung Richtung Sankt Andreasberg. Zu Teil musste man 13%tige Rampen hoch. In St. Andreasberg angekommen, musste ich zu meinem Erschrecken feststellen, dass der ganze Ort am Berghang lag und es somit nur eine Richtung gab: bergauf. Nachdem ich in der Ortsmitte für 5 Minuten absteigen musste, um mich zu beruhigen, ging es die nächsten Rampen hoch. Rechts Richtung Braunlage abgebogen, Ortsausgang angekommen, immer noch bergauf. Dann hatte ich aber den Zenith erreicht und fuhr mit angezogener Bremse die Serpentinen Richtung Odertal hinunter.


Die Strasse befindet sich dort in einem eher bescheidenen Zustand, so dass kombiniert mit den steilen Kurven an ein hohes Abfahrtstempo nicht zu denken war. Unten angekommen dann links ab Richtung Braunlage und dann hieß es, eine 6 km lange Steigung hinter sich zu bringen. Eigentlich habe ich mich immer über meine 3-fach Kurbel geärgert, die ich nur hatte, weil ich beim Kauf des Rads noch relativ planlos war. Nun dankte ich Gott dafür, dass ich hier mit dem kleinstmöglichen Gang mit max. 15km/h mich nach oben kämpfen konnte. In Braunlage angekommen, rechts ab Richtung Elend. Hier ging es dann auf welligem Terrain relativ zügig nach Elend. Mir fiel auf, dass sich die Strassen im Westharz alle in einem ziemlich erbärmlichen Zustand befinden. Dafür findet man im Osten überall einen traumhaften Belag. Am Ortsschild ein paar Fotos gemacht, kurz mit Ralf telefoniert und ab ging es zurück Richtung Bauernhof.


Nach Braunlage bergab kurz an der 70 gekratzt und dann rechts ab zurück nach St. Andreasberg. Die ewig lange Serpentine hinter mich gebracht und oben angekommen gleich mal die Abbiegung verpasst.


Als mir die Häuser gänzlich unbekannt erschienen, ein älteres Ehepaar nach dem Weg gefragt und den Tipp bekommen, entweder geradeaus weiter Richtung Bad Lauterberg zu fahren oder umzudrehen und über die „Breite Strasse“ den Hinweg zu nehmen. Sie sagten, diesen Weg könne Sie mir aber nicht empfehlen, da es dort mit 18 – 19% Steigung selbst den Rennradfahrern im jährlichen Radrennen schwer fällt oben anzukommen.


Also drehte ich um und dachte mir, wenn selbst die Profis da kaum hoch kommen, wird es ja nicht so peinlich sein, wenn ich da absteigen muss. Das erste Stück der Strasse ging sogar noch. Bis ich nach einer kleinen Kurve plötzlich diese Wand vor mir sah.



Sah von unten aus, als ob es da senkrecht nach oben ging. Ich also in den kleinstmöglichen Gang geschaltet, raus aus dem Sattel und mich im stehend bis nach oben gekämpft. Oben angekommen schaute ein älteres Ehepaar mich dann ganz mitleidig an, da ich gekeucht habe wie noch nie in meinem Leben zuvor. Aber ich habe das Teil bezwungen, wobei es keinen Meter hätte länger sein dürfen. Nun ging es erst mal bis nach Bad Lauterberg bergab. Dann wieder den Butterberg hoch, der nun aber richtig wehtat und schwups war meine erste Bergtour auch schon vorbei. Für die 72 km habe ich nicht ganz 3 Stunden benötigt und ca. 1100 Höhenmeter überwunden. Fazit: Unbedingt wieder machen, wobei ich dann (wegen des besseren Belags) nur noch im Osten fahren würde. Würde mich freuen, wenn die Jungs das nächste Mal mit dabei wären. War eine tolle (wenn auch extrem anstrengende) Erfahrung.

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