Samstag, 17. September 2011

Harz die 2.



Wenn man sich ein bisschen mit Rennrädern auskennt, dann weiß man wahrscheinlich, das es 3 Arten von Kurbeln gibt. Auf der einen Seite hat man die Kompakt- und Dreifach-Kurbel, mit der auch der Flachland-Radler so halbwegs über die Berge kommt und auf der anderen Seite die Standardkurbel, die in den Bergen eigentlich nur von Profis verwendet wird. Von Profis und von Ralf. Mit einer kleinsten Übersetzung von 39/25 hat sich der Gute in den Harz gewagt.

Von Wernigerode aus ging es erst einmal wellig über Bad Harzburg nach Oker, wo der Anstieg in die Berge begann. Vorbei an Wildflüssen, Stauseen und Kletterwänden fuhren wir bei mäßiger Steigung aber ordentlichem Gegenwind Richtung Altenau. Dazwischen ein kurzes giftiges Stück mit über 10% Steigung. In Altenau ging es dann mit max. 12% erstmals so richtig zur Sache. Über Dammhaus fuhren wir dann links Richtung Sonnenberg ab. Hier artete es dann in echte Quälerei aus. Die ca. 5 km aufwärts schwankten zischen 8 und 12 % und zogen uns so langsam aber sicher die Kraft aus den Beinen. Hier fiel die Geschwindigkeit teilweise unter 10 km/h. Laut Ralfs eigener Aussage fehlten ihm hier so 2-3 Gänge. Zu allem Übel kachelten auch noch diverse Motorräder mit gefühlten 200 Sachen ziemlich knapp an uns vorbei.

Oben angekommen ging es dann rechts in einen Auto- und Motorrad-freien Forstweg. Hier konnten wir uns in einer längeren Abfahrt wieder einigermaßen erholen. Unten im Siebertal angekommen, erklommen wir den nächsten Berg, der zum Glück nicht so hoch war und sich gut fahren ließ. Danach links ab nach Sankt Andreasberg. Hier gaben wir uns dann das wohl steilste asphaltierte Stück Straße im Harz. Mit letzter Kraft konnte ich die 19% Steigung der Breiten Straße bezwingen. Mit Ralfs Kurbel war da gar nicht dran zu denken, so dass er schieben musste. Im nächsten Supermarkt wurden dann kurz die Getränke aufgefüllt und weiter ging es runter nach Odertal. Ja und was soll ich Euch sagen, nun ging es zur Abwechselung mal wieder bergauf. Auf der Bundesstraße 27 quälten wir uns bei 6 – 10 % nach oben.

Über Braunlage dann weiter nach Elend, wo wir natürlich am Ortsschild Bilder machen mussten. Immerhin kam mein Gemütszustand dem Ortsname mittlerweile ziemlich nah. Die letzte Steigung des Tages führte von Elend hoch nach Schierke. Sie ist zwar nicht besonders lang (etwas über 2 km), hat es aber mit 9 – 10 % noch einmal in sich. Und wenn die Kraft weg ist, tut so etwas dann doch schon richtig weh. Aber darum geht es ja, wenn man mit den Rad in die Berge fährt. Die restliche Strecke bestand dann eigentlich nur noch aus der Abfahrt Richtung Wernigerode. Am Ende des Tages stehen ca. 105 km mit etwa 1700 Höhenmeter zu Buche. Ziemlich kaputt aber glücklich ging des mit dem HEX dann wieder zurück nach Berlin. Zum Glück hatten wir im Gegensatz zur letzten Harztour durchgehend gutes Wetter, so dass ich nur ein durchweg positives Fazit ziehen kann.

Es würde mich wirklich freuen, wenn wir so eine Runde mal in kompletter Besetzung fahren würden. Und Ralf muss ich hier mal meinen Respekt zollen: wer mit so einer Kurbel und noch nicht ganz überwundener Erkältung so ein Tour fährt, gehört definitiv zu den Harten!!!

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